vSphere+ – Installation und Erster Eindruck

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vSphere+ ist sein ein paar Wochen in aller Munde, also wollte ich mir selbst einmal einen (technischen) Eindruck verschaffen, was hinter all den Marketing-lastigen Blog-Artikeln und Announcements steckt.

Ein kurzes Schaubild vorweg, damit klar wird, worauf man sich einlässt:

Traditional vSphere Environment converted to vSphere+ Subscription, graphic courtesy of VMware

In einer klassischen vSphere Umgebung gibt es ein bis viele vCenter, die es zu verwalten gilt. Bei vSphere+ wird zusätzlich ein vCenter Cloud Gateway eingeführt, welches als Relay zwischen der VMware Cloud und den On-Premises vCentern fungiert. Dadurch können Services aus der VMware Cloud mit dem On-Prem Datacenter genutzt werden. Klingt doch ganz einfach!

Glücklicherweise bietet VMware eine 15-tägige Trial in der VMware Cloud an. Yeah, ab gehts! 🚀

Auf https://vmc.vmware.com/ mit meinen Customerconnect Portal Login-Daten angemeldet und die vSphere+ Trial gestartet:

VMware Cloud Portal
The Trial is running!

Weiter geht’s im Customer Connect Portal von VMware, hier gibt es das „VMware vCenter Cloud Gateway for vSphere+“ zum Herunterladen.

Eingelogged unter Products and Accounts >> Products >> All Products ist es auch schon schnell zu finden:

Customer Connect Portal – All Products
Customer Connect Portal – All Products – Finding the Download
Download the Product

Nach dem Download öffne ich die ISO Datei auf meinem Client Rechner, in meinen Fall Windows, wird das Image in ein „virtuelles Laufwerk“ eingehängt. Durchgehangelt über ui-installer >> win32 starte ich die installer.exe

Mount ISO File
Open ui-installer Folder
Open appropriate OS folder
Execute installer.exe

Das Fenster des grafischen Installers öffnet sich.

Der Cloud Gateway Appliance Installer

Die Installation der Appliance ähnelte bis hierhin der Installation eines vCenters. In den folgenden Schritten geht es dann grafisch aber anders weiter, dennoch ist hier nicht sonderlich viel zu beachten, deshalb hier ein kurzes Screenshot-Gewitter:

It’s just the Deploy Button to hit…
Accept the license agreement

Ein vCenter (oder ESXi Host) als Installationsziel für die Appliance auswählen und Credentials mitgeben:

Choose Deployment Location
Accept SSL certificate

Ordner und Cluster für die Installation auswählen:

Chose Folder…
…and Cluster/Host for Deployment

VM Name definieren inkl. root Passwort

VM name and root password

Datastore und Disk Mode festlegen:

Chose Datastore and Disk Mode

Dann noch die Netzwerkeinstellungen…

…hier wollte ich es mir einfach machen und habe ein NSX-T Segment mit lokalem DHCP Server ausgewählt. Leider zeigte sich später bei den Pre-Checks für die VMware Cloud Anbindung, dass die DNS Auflösung der Appliance nicht funktionierte (irgendwie logisch, wie sollte der Microsoft DNS in unserem Lab auch Wind davon bekommen). Wer hätte damit gerechnet, dass Forward und Reverse DNS Checks stattfinden… 😎
Dann wollte ich es mir erneut einfach machen, um die Appliance nicht umkonfigurieren zu müssen, doch auch das nachträgliche manuelle Eintragen in den DNS Server führte nicht zum Ziel, da die Appliance außerdem noch mit dem Hostnamen „localhost“ unterwegs war und sich der nicht so einfach über DNS auflösen lässt…
Hier der Fehler:

Failed Connectivity Tests because of missing DNS entries

Also kurzerhand die Appliance erneut installiert, diesmal mit fester IP Adresse und zuvor angelegten DNS Einträgen. Das ist schnell gemacht und der Installer hat sich auch die meisten Einstellungen gemerkt! Top! 👍

Set Static IP for the Appliance

Noch schnell die gewünschte Zeit-Synchronisierungs-Methode ausgewählt (Host oder NTP Server)…

…and finally an NTP Server

…und das Deplyoment beginnt…

…und ist nach ca. 8 Minuten in unserer Lab Umgebung fertig:

Deplyoment complete, Hit Launch to open the a Browser with next steps

Nach einem Click auf Launch öffnet sich der Browser unseres Vertrauens und zeigt uns das Webinterface des Cloud Gateways, oder händisch zu finden unter https://<vmwarecloudgateway>:5480/gw-platform/

Click auf Get Started:

Der nächste Schritt ist die Herstellung der Verbindung zwischen Cloud Gateway und VMware Cloud:

Step 1, Connect Cloud Gateway to VMware Cloud
Login Credentials needed for the Appliance

Das Cloud Gateway wird nun ein paar Connectivity Tests durchführen (wer aufmerksam gelesen hat: das hat vorher mit meinem ersten DHCP Setup nicht funktioniert).
Die Latenzen scheinen relativ hoch, aber ich darf trotzdem Next drücken:

Connectivity Tests

Die Verbindung zwischen Cloud Gateway und VMC muss noch durch einen 6-stelligen Code bestätigt werden, nach dessen Eingabe hart bei VMware gerechnet wird…:

Approval with 6-Digit code
Calculating….

Es bleibt weiter spannend. Dieser Schritt dauerte ca. 10 Minuten:

…und war danach erfolgreich. Cloud Gateway und VMC sind verbunden, fehlen nun das oder die vCenter, die mit dem Cloud Gateway verknüpft werden sollen. Das passiert in den nächsten Schritten:

Step 2: Connect vCenter Servers
Name/IP, User and Password for the vCenter
Next!
…and Acknowledge sending data to VMC

Ein paar Sekunden später wird es als Connected angezeigt:

VMware Cloud vSphere+ and vSAN+ Dashboard

Zurück in meinem VMware Cloud Dashboard sehe ich meine vSphere+ and vSAN+ Kachel:

Dann „launchen“ wir das ganze doch mal und schauen uns die neuen Funktionen an.

Im Inventory gibt es eine nette Übersicht über meine „SDDCs“. Außerdem gibt es hier auch eine Detail Ansicht, und die Möglichkeit, das verbundene vCenter zu aktualisieren (eine gültige Subscription vorausgesetzt):

Inventory
Sorry, no subscription for you! 👎

Im Infrastructure Operations Menüpunkt bekomme ich eine Übersicht der Events und Security Analyse (wie z.B. aktiviertes SSH) präsentiert:

Infrastructure Operations

Das Desired State Profile ermöglicht es, einen bestimmten Zustand festzulegen (durch Import direkt aus dem vCenter oder per JSON File) und diesen dann einem oder mehreren vCentern zuzuweisen. Das lässt sich dann regelmässig (automatisch) überprüfen und auf diesem Weg „Abweichungen“ festzustellen und zu vermeiden:

Desired State Profile

Fand ich jetzt ganz interessant, aber da geht sicherlich noch mehr: Abgesehen vom reinen Betrachten der VMs geht auch das Erstellen einer VM aus der VMC Oberfläche heraus:

Create Virtual Machine Part 1
Create Virtual Machine Part 2

Fazit

vSphere+ (und vSAN+) sind sicherlich eine ganz nette Idee, der Vorteil (oder das Ziel?) liegen aktuell meiner Meinung nach eher bei der Änderung am Licensing Modell, auf das man sich damit einlässt, denn hier gibt es den Wechsel zu Subscriptions. Extra Funktionen für vSAN (aka vSAN+) sind noch keine zu entdecken, und die Extras für vSphere+ sind auch überschaubar bzw. decken sich noch stark mit anderen Diensten wie Skyline Advisor. VMware hat hier einen ersten Schritt getan und zeigt an ersten Beispielen (vCenter Update/Upgrade und das Erstellen von einfachen VMs per VMC), wie eine wirklich zentralisierte Verwaltung einer stark fragmentierten vCenter Umgebung aussehen könnte.
Zudem ist durch die Anbindung an VMC auch ein Zusammenspiel mit anderen VMC Diensten in Zukunft denkbar (wie z.B. VMware Cloud Disaster Recovery, Hyperscalern,…) bzw. schon absehbar, wie in diesem VMware Blog Artikel erwähnt.

Der Vollständigkeit halber könnt ihr hier auch noch mal die VMware Doku selbst lesen:
https://docs.vmware.com/en/VMware-vSphere+/services/vsphereplus-using-managing/GUID-7D5545D9-6E35-48AA-88AE-BE549940344F.html

🐵